Viele Wege führen nach Rom - wenn man sie richtig geht
Sich richtig zu bewerben, ist gar nicht so einfach. Man kann zwischen einer ganzen Reihe von Verfahren wählen. Aber man kommt um das Vorlegen seiner Bewerbungsunterlagen nicht herum. Sie stellen normalerweise die erste und oft auch die letzte Chance dar, eine Arbeitsprobe abliefern zu können. Der Adressat geht davon aus, dass es sich um das Beste handelt, was der Bewerber zu bieten hat. Und da ein Personalchef für jede Bewerbung im Schnitt nur drei Minuten zur Verfügung hat, prüft er schnell die kritischen Stellen ab. Häufig wandert eine Bewerbungsmappe quasi ungelesen nach dem weniger erbaulichen Genuss des Anschreibens auf den Stapel 'zurück, zu unserer Entlastung'. Mit dem Anschreiben muss man also beim Leser das Interesse an seinen Fähigkeiten so sehr wecken, dass er neugierig auf die Bewerbung wird. Hat man das geschafft, kommt der Lebenslauf. Er muss lückenlos den Werdegang bzgl. der Ausbildung und der beruflichen Erfahrungen übersichtlich darlegen. Und die Arbeitszeugnisse müssen dann die insgesamt aufgestellten Behauptungen belegen.
Deshalb sorgen Sie dafür, dass Sie wirklich qualifizierte Arbeitszeugnisse erhalten. Nach wie vor sind sie die wichtigsten Belege für Ihren Marktwert! Und wenn Sie sich nicht sicher sind, dass Sie die komplexe Zeugnissprache richtig verstehen, dann lassen Sie sie prüfen. Viele Bewerbungen scheitern trotz scheinbar guter Zeugnisse. Die Analyse stößt dann meist auf versteckte Abwertungen, die die guten Noten ins Gegenteil verkehren. Deshalb lohnt es sich, schon bei der Ausstellung mitzuwirken und den endgültigen Text nur geprüft zu akzeptieren.
Die Optimierung seiner Bewerbungsunterlagen kann man also nicht wichtig genug nehmen!
Hat man den Sprung auf den richtigen Stapel geschafft, erhält man die erhoffte Einladung zum Vorstellungsgespräch. Nun muss man sich vollständig präsentieren, möglichst souverän wirken, auf die bohrenden Fragen gut vorbereitet antworten können und die richtigen Fragen stellen. Lassen Sie sich von einer scheinbar lockeren Atmosphäre nicht zum Plaudern verleiten, so manch einer hat sich schon kurz vor dem Ziel um Kopf und Kragen geredet. Sie haben die Stelle erst, wenn der Arbeitsvertrag unterschrieben ist! Und sorgen Sie dafür, dass Sie sich sicher sein können, einen wirklich zu Ihnen passenden Arbeitgeber mit einer passenden Aufgabe gefunden zu haben. Einen unbedingt gewollten Karriereschritt vollziehen zu können, stört empfindlich die Wahrnehmung der Randbedingungen, die sich später so oft als unerträglich entpuppen. Also, Vorsicht: eine vorzeitige Kündigung versaut Ihren Lebenslauf (CV) bzw. senkt Ihren Marktwert. Eine Bewerbung kann nur dann erfolgreich sein, wenn beide Seiten nachhaltig mit ihrer Entscheidung zufrieden sind.